Weniger vielleicht
Ja oder nein!
Gerade in Beziehungsfragen – in Freundschaften oder wenn’s um die Liebe geht – da ist das Wörtchen vielleicht zwar echt bequem, aber auch ziemlich gefährlich. Dieses Wort Vielleicht hilft uns nämlich immer sehr gut dabei, dass wir uns nicht festlegen müssen. Das kenne ich selber auch, wenn ich mal wieder sowas sage wie „Ja, vielleicht komme ich heute Abend noch vorbei“ oder „Vielleicht kümmere ich mich schon dieses Wochenende drum“. Damit meine ich dann nämlich meistens im Klartext: Eigentlich habe ich keine Lust. Aber es ist mir jetzt irgendwie zu unbequem, deswegen 'ne Diskussion anzufangen. Also sage ich erstmal Vielleicht und entscheide mich dann kurz vorher. Dann ist auch niemand enttäuscht. Das stimmt aber gar nicht.
Meine Freundin hat mir nämlich letztens ziemlich deutlich gesagt, wie so ein Vielleicht bei ihr ankommt: gar nicht gut. Dieses Vielleicht ist nämlich wie ein kleines Hintertürchen, das man sich offen hält, damit man sich nicht festlegen muss. Manche Dinge im Leben, die erfordern es aber nunmal, dass man sich entscheidet, dass man ganz klar Ja oder Nein sagt. Bei Freundschaften oder Beziehungen, da ist das so. Da sind Offenheit und Ehrlichkeit gefordert.
Klare Entscheidungen und keine Hintertürchen.
Heute am Samstag stehen bestimmt auch wieder ein paar Leute da draußen vor’m Traualtar. Die Hochzeitssaison ist ja in vollem Gang. Euch allen wünsche ich ne schöne Hochzeit! Und ich wünsche euch, dass ihr von Herzen „ja“ zueinander sagt und auch „ja“ meint – und eben nicht nur vielleicht.
Daniela Kornek