Wege in der Wüste – Gottes Zusage für uns
Was Jesaja 43,18-19 vielleicht mit uns zu tun hat
Jesaja 43,18-19: „Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige! Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde.“
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Hast du schonmal von „7 vs. Wild“ gehört und weißt vielleicht sogar worum es in etwas geht? Falls du es nichts kennst, nicht schlimm. In der Serie werden Teilnehmende irgendwo in der Wildnis ausgesetzt, ganz abgeschnitten von der Zivilisation und müssen eine gewisse Anzahl von Tagen ohne Hilfe überleben. Jeder hat jedoch einige hilfreiche Gegenstände dabei und sich Wochen oder wenn nicht sogar Monate darauf vorbereitet. Und das Beste ist, nach den veranschlagten Tagen werden die Teilnehmenden hundertprozentig wieder vom Produktionsteam abgeholt.
Jetzt stell dir mal vor du wärst in dieser Situation, hättest keine Gegenstände, keine Vorbereitung und auch kein Team, was dich wieder abholt. Wie würdest du dich dann fühlen? Vielleicht hilflos, ängstlich und unsicher?
Die Menschen an die Jesaja in den zwei Versen spricht, die wir eben gehört haben, fühlten sich bestimmt ganz ähnlich. Herausgerissen aus ihrem gewohnten Umfeld, ungewiss wann sie wieder in ihre Heimat kommen würden und an einem ganz fremden Ort. Aber worum geht es hier eigentlich?
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Der Text, den wir eben gehört haben, stammt aus dem Buch Jesaja. Jesaja war ein Prophet, der Botschaften Gottes an das Volk Israel übermittelte. Es wird geschätzt, dass er im 8./7. Jahrhundert vor Christus lebte. Während seiner Zeit wurde das Nordreich Israel von den Assyrern erobert (722 v. Chr.), und die Bevölkerung wurde teilweise ins Exil verschleppt.
Sie waren aus ihrer Heimat vertrieben worden, hatten alles verloren und waren nun in einem fremden Land, ungewiss, ob sie dort wieder wegkämen.
Und in dieser Situation spricht Gott nun zu ihnen durch den Propheten Jesaja: „Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige! Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde.“
Gott sieht die Israeliten also in ihrer misslichen Lage und er will sie trösten. Er sieht, was alles geschehen ist, aber er lässt sie nicht allein. Die Israeliten, die sehen gar keine Perspektive mehr, schauen nur auf all das Vergangene. Die einen Leben im Exil und wissen nicht, ob sie je wieder in die Heimat kommen werden. Die Anderen (nicht Vertriebenen) standen unter starken Druck, ständiger Bedrohung und hatten vielleicht Söhne, Töchter, Väter oder Mütter im Exil verloren.
Aber Gott schaut auf das alles und hat einen Plan für sie. Er möchte ihnen eine Perspektive bieten. Er verspricht ihnen etwas Neues. Etwas das selbst die Einöde erblühen lässt. Etwas das auch sie in ihrer Not trösten soll.
In so einer misslichen Situation wird das vermutlich schwer zu glauben gewesen sein. Aber wenn wir weiter in der Geschichte schauen, dann sehen wir, dass Gott sein Versprechen hält.
Tatsächlich kehrten viele Juden nach dem Fall des Babylonischen Reiches und dem Erlass des persischen Königs Kyros II. (538 v. Chr.) nach Jerusalem zurück, was als Erfüllung der prophetischen Verheißung betrachtet wird.
Aber nicht nur das: In den Worten Jesajas steckt noch mehr drin. In ihnen wird schon der große Heilsplan Gottes angekündet. Jesus, der Leben, Hoffnung und Erlösung, selbst in den schwierigsten Situationen gibt. Er wird vorausgesagt und verkörpert die Verheißung Gottes, die er seinem Volk offenbaren will. Und ja: auch diese Zusage hat sich erfüllt. Jesus Christus, kommt als der wahre Weg und das lebendige Wasser in die Welt.
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Aber was hat das nun mit uns zu tun? Wir Menschen kommen auch immer wieder in neue Situationen, wo wir vielleicht Angst haben und nicht mehr wirklich weiterwissen. Und das müssen noch nicht mal so große Sachen, wie Krieg, Elend oder ähnliches. Meist sind es doch die kleinen Dinge, die uns belasten und manchmal dann auch die großen Dinge die uns hilflos machen.
Wir alle kommen in unserem Leben immer wieder in neue Situation, in ungewohnte Situation. Vielleicht kommst du gerade aus einer, vielleicht steckst du gerade in genauso einer drin und sicherlich wird die nächste noch folgen.
Aber egal in welcher Situation du aber gerade steckst oder aus welcher Situation du gerade kommst: die Zusage aus Jesaja gilt auch für uns heute. Gott hat seine Zusage erfüllt! In Jesus ist Gott Mensch geworden und hat begonnen seinen Weg zu bauen und Wasserströme fließen zu lassen. Und da, wo wir sein lebendiges Wasser annehmen, entsteht Hoffnung, Zuversicht und Leben.
Genau wie Gott das Volk Israel ermutigt nach vorne zu schauen, ermutigt er auch uns immer wieder. Er sagt uns: „Ich habe einen Plan, Ich will neues schaffen. Erkennst du es denn nicht?“
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Ich schätze auf dich warten noch viele Herausforderungen, aber auch noch viele schöne und spannende Erfahrungen. Und egal was da kommen mag, du darfst mit Zuversicht nach vorne schauen, denn Gott ist bei dir!
Wenn du also gerade ohne Ausrüstung und ohne Plan im Leben abgesetzt wurdest oder in Zukunft in das ein oder andere unbekannte Gebiet ausgesetzt wirst, musst du nicht traurig dem Flugzeug hinterherschauen, das dich gerade abgesetzt hat, sondern darfst mit Zuversicht nach vorne schauen, denn ein Wegbegleiter ist immer da, wenn du ihn mit dir gehen lassen möchtest und der hat sicherlich Wasser dabei, das Leben in Fülle verspricht.
Amen.