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„Was ein Mensch sät, wird er ernten“

Was man so alles säen und ernten kann...

Im September wird in unseren Breitengeraden die restliche Ernte eingebracht, vielerorts feiert man herbstliche Erntedankfeste. „Feiert ihr im Herbst auch ein Erntedankfest?“, frage ich Chalomie, die ein Freiwilliges Soziales Jahr in unserer Gemeinde verbringt. „In Sri Lanka erntet man das ganze Jahr“, sagt sie lachend, um dann zu ergänzen: „Aber einmal im Jahr feiern auch wir ein Dankfest und dann bringen die Familien Gemüse und Obst mit in die Kirche.“
Gedankt wird in allen Kulturen und meistens gibt es gute Gründe dafür: Wir Menschen sind mit den Gaben der Natur und vielen mehr reich beschenkt, wenn nicht Naturkatastrophen wie Dürre und Überschwemmungen oder menschengemachte Probleme wie Kriege oder Vertreibungen dazwischen kommen. Solche Umstände entziehen den Betroffenen die Lebensgrundlage. Sie können nichts ernten, das sie zu ihren Dankfesten mitbringen können, sondern sind auf die Solidarität der anderen Beschenkten angewiesen. Das gilt natürlich auch vor unserer eigenen Haustür und bezieht sich nicht nur auf Lebensmittel.
Unser Land ist aus verschiedenen Gründen eines der reichsten Länder der Erde. Reichtum ist dabei nicht verwerflich, es kommt nur darauf an, was man daraus macht. Den kleinen oder großen geschenkten Reichtum miteinander zu teilen, ist ein Zeichen von Dankbarkeit und kann sogar Freude machen. „Was ein Mensch sät, wird er auch ernten“, schreibt Paulus an die Gemeinden in Galatien (Gal 6, 7). Frei übersetzt: Wer Mitmenschlichkeit sät, macht unsere Welt menschlicher. Wenn das gelingt, dann ist das das ganze Jahr ein guter Grund Erntedankfeste zu feiern.
Bibelstellen zur Andacht:
Gal 6,7 - 7

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