Pfingsten - Gott geht auf den Geist
Und aufeinmal prallt man auf seine Größe
Geh mir nicht auf den Geist! Wie oft sage ich mir das bei Typen, auf die ich keine Lust habe. Geh mir nicht auf den Geist! Das heißt: Lass mich in Ruhe, halt die Klappe, verschwinde aus meinem Leben. Und dann ist da einer, der geht mir absichtlich und gehörig auf den Geist. Und das ist Gott. Der geht mir auf den Heiligen Geist.
Der geht mir auf den Heiligen Geist, wenn ich mal wieder hoffe, mich mit meinen Plänen an ihm vorbei zu mogeln. Gottes Geist geht allen auf den Geist, die meinen, das Abenteuer Glauben habe was mit Berechenbarkeit zu tun oder gar mit „Heiliger Ruhe“.
Gestern war ja noch Pfingsten. Und an Pfingsten feiern die Christen diesen Geist. In einem Sturm und mit Flammen, so heißt es, hat der Heilige Geist die Jünger regelrecht aufgemischt. Naja und seitdem ist der Heilige Geist eine Herausforderung. Denn er wartet nicht darauf, dass es mir passt, mit ihm zu tun zu haben. Immer wieder knalle ich frontal gegen Gottes Geist der Weite und Größe für Hirn und Herz. Und das ist gut so: Denn in Glaubenssachen geht es nicht um Selbstverwirklichung. Um den spirituellen Egotrip. Es geht um eine Liebe, die größer ist als die Ambitionen, die ich mir selber stecke. Aber bis man das checkt, braucht es oft viele Momente, wo ER einem auf den Geist geht…
Martin Kürble