sammlung

Kochen

Ausprobieren und sich trauen, Neues zu machen

Früher blieb die Küche bei mir oft kalt. Warum selbst kochen? Es gibt doch Köche, die mir alles zubereiten, was die Speisekarte hergibt. Kochen ist viel zu anstrengend. Besser Fertiggerichte. Die brauche ich bloß in den Ofen zu schieben oder in der Pfanne heiß machen. Und zehn Minuten später habe ich eine komplette Mahlzeit. Außerdem dachte ich: Je weniger Zeit ich mit kochen verbringe, umso mehr Zeit habe ich für meine eigentliche Arbeit. Oder andere Dinge, die mir Spaß machen.

Ihr merkt: Ich rede in der Vergangenheitsform, denn so richtig zufrieden gestellt hat mich das Modell dann doch nicht. Irgendwie ist es doch immer das gleiche gewesen. Immer die gleiche Spinatpizza. Immer die gleichen Spaghetti. Und immer die gleichen Snacks. Deshalb habe ich mich irgendwann ran getraut, rumprobiert, alleine und mit anderen gekocht, Menüs gezaubert, auch mal was anbrennen lassen und weiß seitdem: Meine Entscheidung, selbst zu kochen, war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe.

Und kochen setzt die Gehirnwindungen in Gang, denn als ich das letzte Mal in der Küche stand und die Soße abschmeckte, kam mir der Gedanke: So wie beim Kochen ist es auch mit meinem Glauben, mit Religion an sich. Da wird einem auch so einiges aufgetischt. Hübsch fertiggemacht muss man es nur noch abnicken. Aber richtig Sinn macht es nur, wenn man sich wirklich drauf einlässt, ausprobiert, mal im Rezeptbuch Gottes, der Bibel, stöbert und dann entscheidet. Schmeckt mir oder schmeckt mir nicht!

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