Jesus in my house (Judy Bailey)
Gottes Segen macht den Unterschied
Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. (Psalm 127,1)
Anfang Januar kommen die Sternsinger. Das ist zwar eine katholische Tradition, aber ich freue mich trotzdem jedes Jahr, wenn die Kinder an meiner Haustür den Segen anbringen. C+M+B – Christus mansionem benedicat, Christus segne dieses Haus. In einem Jahr sind sie mal nicht gekommen. Da hatte ich das Gefühl, es fehlt etwas. Bei jedem Durchgehen starrte mich die leere Stelle über der Haustür an, an der eigentlich der neue Segensspruch hängen sollte. Irgendwie wirkte das Haus auf einmal unvollständig, ein wichtiges Teil fehlte. Das mag übertrieben klingen, aber es ließ mir keine Ruhe. Irgendwann fuhr ich zur katholischen Kirche, holte mir dort einen der übrig gebliebenen Aufkleber und brachte ihn selbst über meiner Haustür an. Hinterher kam ich ins Grübeln: Warum eigentlich ist mir das so wichtig? Schließlich ist es doch nur ein Aufkleber, noch dazu einer Kirche, der ich gar nicht angehöre. Was fehlte mir eigentlich?
Für mich ist der Segensaufkleber eine Erinnerung an die Bedeutung von Gottes Segen für mein Leben. Ich glaube nicht daran, dass durch den Aufkleber mein Haus an sich gesegnet ist - in der evangelischen Kirche werden ja auch keine Gegenstände gesegnet. Aber ich glaube daran, dass Gottes Segen für diejenigen, die in diesem Haus wohnen, von Bedeutung ist, und zwar von essentieller Bedeutung, dass er etwas grundlegend verändert. Der Aufkleber der Sternsinger erinnert mich persönlich daran, dass Gottes Segen mich begleitet, bei allem, was ich tue, wenn ich in dieses Haus hineingehe oder aus ihm heraus in die Welt ziehe, also in meinem ganzen Leben.
Natürlich kann ich grundsätzlich alles auch ohne Gottes Segen tun. Genauso wenig wie sich mein Haus äußerlich durch den Segen verändert, merkt man meinem Leben wohl von außen einen Unterschied an, ob ich es nun mit oder ohne Gottes Segen bestreite. Wenn ich einkaufen oder zur Arbeit gehe, meine Kinder zur Schule bringe, Besuch empfange, abends zu einer Party aufbreche oder von einer Reise zurückkehre, wird für einen Außenstehenden kein Unterschied sichtbar sein - für mich persönlich aber schon. Das Bewusstsein, durch Gottes Segen begleitet zu sein, stärkt mich bei dem, was ich tue, es gibt meinem Leben einen Sinn, macht es erst richtig vollständig.
So sieht es auch der Psalmbeter, wenn er sagt: „Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf“ (Psalm 127, 2). Ja, ich kann alles auch ohne Gottes Segen tun, aber es würde etwas fehlen, und es geht mit Gott viel leichter. Mich von Gott gesegnet zu wissen, heißt für mich, eine unerschütterliche Basis, einen tieferen Sinn in meinem Leben zu haben, den ich mir nicht erst mühsam erkämpfen oder erarbeiten muss. Er ist einfach schon da. Wenn ich dies bewusst und dankbar annehme, dann verändert sich auch alles andere, was ich tue. Und ich glaube auch, dass ich manches besser mache, wenn ich mich auf diese Basis meines Lebens verlasse. Ich fühle mich angenommen, begleitet und geliebt, und so gesegnet fällt es mir viel leichter, auch selbst ein Segen für meine Umwelt zu sein.
Und an all dies erinnert mich jeden Tag der kleine schwarze Aufkleber über meiner Haustür mit den Kreidebuchstaben: C+M+B – Christus mansionem benedicat, oder mit den Worten von Judy Bailey gesprochen:
I’m so glad that Jesus lives in my house.
Good to know that he is here with me now.
All of my life Jesus in me, Jesus in my house.
All of my life and always will be.
Guter Vater, ohne Deinen Segen wäre mein Leben unvollständig. Danke, dass Du mich begleitest.
Amen.
Bild Quelle:
www.sternsinger.de/presse/pressedownload/segnen/
© Mika Väisänen / Kindermissionswerk