sammlung

Glücklich machen

Lächeln schenken

Urlaub, Toscana, Marktplatz, später Nachmittag. Ich warte darauf, dass ein Laden öffnet und beobachte drei alte Männer. Sie sitzen in einer Ecke des Platzes im Schatten nebeneinander auf der Bank. Typisch gekleidet mit Hemden und langen Hosen. Entspannt sitzen die da, ab und an wechseln sie ein paar Sätze.
Dann klack-klack, klack-klack, von der anderen Seite kommt sie, lange Beine im Rock über schlanken Waden, lange dunkle Locken, eine dünne Jacke, Top Figur. Ein Hingucker … Als die Frau die Bank erreicht, strahlen die drei Männer sie an; „boungiorno, como stai.....“ Ich bedauer’ sofort, dass ich nicht mehr italienisch kann. Aber egal, was sie sagen es kommt an. Die Frau lacht. „Überall dasselbe“, denke ich. Ein paar Minuten später, eine etwa sechzigjährige Frau, klein, eher stämmig überquert den Platz. Und die Männer? Sie lächeln; „Buongiorno…“ Die Frau bleibt einen Moment stehen, die drei reden auf sie ein. Ihre Aufmerksamkeit gilt allein dieser Frau. Es ist, als gäbe es nichts anderes um sie herum. Die Frau redet, sie lacht, dann geht sie weiter.
Es kommt ein Mann, die vier wirken vertraut. Der Laden öffnet, ich bleibe trotzdem sitzen. „Buongiorno“, egal wie alt sie ist, egal wie sie aussieht, jede Frau wird begrüßt, als hätten die drei den ganzen Tag nur auf sie gewartet. Zwei bleiben einen Moment, eine verlangsamt nur ihren Schritt. Und ich meine, die meisten von ihnen gehen anders weiter, aufrechter, beschwingter. „Gibt es das in Deutschland auch?“ frage ich mich. Schön wär’s.

Beate Raguse

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