sammlung

Erinnern schafft Zukunft

Über den (guten) Sinn von Advents- und Weihnachtsbräuchen

Der erste Adventskranz wurde 1839 von Johann Hinrich Wichern im Hamburger Rauhen Haus, einer Einrichtung für Jungen aus armen Familien, erfunden. Damals noch ohne grüne Tannenzweige auf einem Holzrad.
Eine der älteste schriftliche Erwähnung von Weihnachtsbäumen findet sich für das Jahr 1521 in einem Rechnungsbuch der Bibliothek Schlettstadt: Darin wird dokumentiert, dass der Förster vier Schillinge für die Bewachung der Bäume ausgezahlt bekommen hat, die wohl damals schon beliebte Dekoration in den Stuben waren.
Das erste Krippenspiel wurde zu Weihnachten 1223 in einem italienischen Wald von Franz von Assisi aufgeführt, in dem er die Weihnachtsgeschichte von lebenden Personen und Tieren nachspielen ließ.
Rund um die Advents- und die Weihnachtszeit haben sich viele Bräuche entwickelt. Sie zu entdecken oder zu bewahren und jenseits allen Kitsches sinnvoll zu entfalten, wäre nicht nur wegen des Brauches lohnend, sondern wegen der eigentlichen Bedeutung: Christen erinnern sich in der Adventszeit an den lange angekündigten Friedenskönig, den sie in Jesus erkennen. Der Adventskranz ist Symbol des Wartens auf seine Ankunft, und dass er Licht in die Welt bringt. Er schenkt neues Lebens, dies soll der geschmückte Lebensbaum ausdrücken. Er ist ganz Mensch, nicht weltfremd, sondern in einem ärmlichen Stall geboren. Er kennt das Leben.
Was bleibt von Weihnachten ohne diese Erinnerungen? Für die einen ist Jesus ein guter Mensch oder ein weiser Prophet, für andere der Sohn Gottes. Was auch immer wir von ihm halten, sein Leben, Wirken und seine Lehre von der Liebe des Nächsten hat unsere Kultur geprägt. Sie sind das Fundament für eine Kultur der Wertschätzung, des Respektes und der Barmherzigkeit. Das sollten wir nicht vergessen, denn Erinnern schafft Zukunft.
Christian Uhlstein, Landesjugendpfarrer der EKvW
Bibelstellen zur Andacht:
Lk 2,1 - 20

0 Kommentare