sammlung

Erdkugel im Müll

Sein eigener, kleiner Teil

Ich muss was zur Mülldeponie bringen. Und da sehe ich einen Mann, der hat einen Globus dabei. So einen mit einer Glühbirne drin. Er steuert auf einen der Container zu und rumms - liegt die Weltkugel neben alten Computern, Toastern und anderem Elektroschrott. Irgendwie sieht das scheiße aus: Die Weltkugel auf der Deponie zwischen all dem menschlichen Müll. Das Bild brennt sich mir ins Hirn.

Denn genau so scheiße, wie das aussieht, genauso scheiße fühle ich mich manchmal. Wenn ich denke, was ich zur Erhaltung der Welt beitrage, dann ist das wirklich nicht viel. Im Gegenteil: Ich fahre Auto, produziere Abfall ohne Ende und verbrauche Wasser und Energie als gäbe es kein morgen. Selbst wenn ich es versuche, darauf zu achten, bin ich einfach auf Konsum getrimmt. Respekt vor denen, die da radikal nicht mit machen. In manchen Städten gibt es die Zero Waste Bewegung. Die verzichten komplett auf Verpackungen. Das ist nicht leicht, weil man überall mit seinen eigenen Dosen und Schachteln einkaufen muss. Aber mit etwas Anstrengung geht das verpackungsfreie Leben eben doch. Oder die Food-Sharer, die es überall im Land gibt und die was dagegen haben, dass tonnenweise gute Lebensmittel einfach entsorgt werden und sie stattdessen miteinander teilen.

Es gibt viele Idealisten, die dafür sorgen wollen, dass die Erde nicht irgendwann auf der Mülldeponie landet. Und es gibt genügend Möglichkeiten, seinen eigenen, kleinen Teil dazu beizutragen.

Martin Kürble

0 Kommentare