Einfach mal zufrieden sein
"Mehr!" ist nicht immer das Beste
Mehr, mehr, mehr. Immer mehr.
Neulich bei Twitter: „Schau die nur mal diese Zahl an. So niedrig. Das ist ja peinlich. Ich brauche mehr Follower bei Twitter!“
Neulich bei der Arbeit: „Hey, Chef, ich brauch‘ mehr Geld! Und wenn wir schon dabei sind – kann ich nicht mehr zu sagen haben, in meiner Arbeitsgruppe?“
Neulich auf der Waage: „So, 5 Kilo habe ich schon abgenommen. Das müssen aber noch deutlich mehr werden!“
Wir leben in einer Gesellschaft der ständigen Selbstoptimierung. Und das sage ich nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, denn das ist ja verständlich. Niemand will bewusst unter der Armutsgrenze leben oder über keinerlei Rechte am Arbeitsplatz verfügen. Auch eine breite Öffentlichkeit bei Twitter zu erreichen oder eine schmalere Figur sind gute Ziele.
Ich denke eher an ein ´zu viel´ von „noch mehr“.
Dann, wenn aus der berüchtigten Sehnsucht eine reine Gier wird – und die Twitterfollower die eigene Identität bestimmen, die erklommene Karriereleiter dazu führt, Freunde und meine Familie fast gar nicht mehr zu sehen und der Diätwahn keinen Platz mehr für Genuss lässt.
Dann wird aus dem Mehr manchmal weniger, weniger, weniger …. LEBEN!