sammlung

Die Menschlichkeit des Leids

Dem Leid begegnen

Morgen ist Heiligabend. Die letzten Vorbereitungen laufen: Wohnungen werden geschmückt, Bäume aufgestellt, Geschenke verpackt, Essen vorbereitet. Neben der Vorfreude kommen aber auch sentimentale Gefühle in mir auf. Erinnerungen an vergangene Weihnachtsfeste mit lieben Menschen, die dieses Mal nicht dabei sind. Sie sind vor vielen, nur ein paar Jahren oder vor kurzem gestorben. Diese Ambivalenz der Emotionen gehört zu Weihnachten auch dazu.

Das #filmzitat für heute ist eigentlich ein #buchzitat. (Zumindest habe ich es im Film Harry Potter 5, „Der Orden des Phoenix“ nicht gefunden). Albus Dumbledore sagt zu Harry Potter, als dieser vom Schmerz über den Tod von Sirius Black am Boden zerstört ist: „Harry, dass du so leidest, beweist, dass du noch immer ein Mensch bist! Dieser Schmerz gehört zum Menschsein.“ Und gleich fällt mir das #liedzitat aus „Mensch“ von Herbert Grönemeyer ein, das er kurz nach dem Tod seiner Frau und seines Bruders schrieb: „Der Mensch heißt Mensch weil er erinnert, weil er kämpft und weil er hofft und liebt, weil er mitfühlt und vergibt und weil er lacht und weil er lebt - Du fehlst.“

#advent2024 Gott wird in Jesus Mensch. Einer von uns. Und auch er wird leiden und sterben. Aber der Tod kann ihn nicht halten. Diese Hoffnung kann den Schmerz nicht völlig auslöschen, den wir im Angesicht der vielen Tode unserer Zeit empfinden. Hiob – das Sinnbild exemplarischen unverschuldeten Leids in der Bibel – sagt aber trotz allem (Hiob 19,25): „Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ Und Paulus schreibt in Römer 8,18: „Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.“ So dürfen auch wir im Angesicht persönlichen und gesellschaftlichem Leids uns getragen wissen. Und im Mitleid uns denen zuwenden und für die beten, die diese Kraft nicht haben.
Bibelstellen zur Andacht:
Ijob/Hiob 19,25 - 25Röm 8,18 - 18

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