Deutschland-Fans?

Unabhängig von Religion und Herkunft

EM ist Gemeinschaftsgefühl. Allein würd ich mir die Spiele wahrscheinlich nicht angucken. Aber dieses Mitfiebern, Jubeln und Feiern reißt mich immer wieder mit. Und die Europameisterschaft ist ja auch mehr als nur Sport.

So ein Event hat auch symbolischen Charakter. Natürlich steht der Spaß am Spiel an erster Stelle. Aber mir ist auch wichtig, dass Spieler und Fans Verantwortung übernehmen – dafür, dass die Symbole nicht falsch verstanden werden. Man muss ja nicht stundenlang diskutieren, ob zwei Flaggen am Auto und drei am Haus schon too much sind. Es geht mir eher darum, mit den Flaggen auch die Werte hochzuhalten, die uns verbinden – unabhängig von Religion oder Herkunft.

Ich mag mein Land nicht nur dafür, dass unsere Mannschaft alle paar Jahre mal sehr guten Fußball spielt. Mein Land ist stark, weil es mit Sexismus nichts zu tun haben will. Und mein Land ist nicht rassistisch. Mein Land ist weltoffen.

Und wenn sich Leute darüber aufregen, dass eine Frau ein EM-Spiel kommentiert oder dass unsere Nationalmannschaft nicht „deutsch“ genug ist oder wenn Patriotismus für manche bedeutet, dass sie andere Länder hassen müssen – Dann sind diese Leute vielleicht Fußballfans, aber keine Fans von Deutschland.

Beatrice Wypchol