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Der Superbowl und die Goldene Regel

Wenn er dann regiert, wird der Pitbull mit einer Katze auf dem Sofa liegen

Der Superbowl und die „Goldene Regel“ (Mt 7,14)

Und was läuft bei Ihnen so heute Abend? Nach dem Sportereignis des Jahres, dem US-Superbowl letztes Wochenende, wird es für TV- und Streamingdienste schwer heute noch eins obendrauf zu setzen. Nicht nur Heidi Klums „Hot-Dog-Gate“ machte die Übertragung zum Event, sondern vor allem die berühmte Halbzeitshow war hierzulande wahrscheinlich der größere Anreiz, mitten in der Nacht vor dem Fernseher zu sitzen. Und da wurde dann auch einiges geboten. 6 Hip-Hop-Legenden der 2000er-Jahre gaben mit ihren größten Hits eine Revue meiner Jugend zum Besten. Was aber besonders für Aufmerksamkeit sorgte, war nicht die Twerking-Einlage von Mary J. Blinge, sondern der Kniefall und die Verneigung des einzig hellhäutigen Künstlers der Show, Eminem. Es war eine Geste des Respekts und der Versöhnung, eine Geste der entschiedenen Haltung gegen Rassismus und Diskriminierung, eine Geste des Friedens unter den Menschen, die uns nicht nur in Bezug auf die Rassendiskriminierung in den USA, sondern rund um die Welt zu Vernunft, Versöhnung, Frieden und Achtsamkeit untereinander mahnt.

Der Prophet Jesaja hat einmal für das Kommen des Messias das allumfassende Friedensreich prophezeit und sinngemäß gesagt: „Wenn er dann regiert, wird der Pitbull mit einer Katze auf dem Sofa liegen, und beide werden sich nicht anzecken. Der Dackel wird neben dem Kaninchen liegen und sich mit ihm anfreunden [...] Babys werden mit Giftschlangen spielen, kleine Kinder könnten ihre Hand in das Maul von einem Löwen stecken, und er wird ihnen nichts tun.“ (Die Volxbibel gemäß Jes 11,6)

Nun warten wir 2000 Jahre nach Jesu Wirken, dass sich diese Prophezeiung von selbst erfüllt und das beschriebene Friedensreich endlich anbricht. Wir beten, hoffen, warten und erleben doch täglich, wie Krieg, Hass Diskriminierung und Ausgrenzung unsere Welt zeichnen. Dabei hat uns der Menschensohn, der Sohn Gottes, Jesus doch in seiner Bergpredigt mit der Goldenen Regel kurz, knapp und für jeden verständlich, all das an die Hand gegeben, damit wir Menschen diese Vision von Frieden und Achtsamkeit umsetzen könnten. „Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt.“ (Mt 7,12)

Der, der Liebe nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt hat und aus Liebe zu den Menschen am Kreuz gestorben ist, geht nicht nur mit Worten, sondern mit seinem eigenen Bespiel voran und ruft uns in seine Nachfolge. Wir können nun weiter warten und hoffen, dass sein Friedensreich eines Tages von sich aus anbricht, oder selbst aktiv mit an diesem Friedensreich arbeiten. Wenn wir uns nicht wegen jedem Mist „anzecken“, sondern jeder ein bisschen mitmacht, bleibt Gottes Friedensreich nicht nur ein lang ersehnter und zukünftiger Traum, sondern startet genau jetzt, Stück für Stück. Auf welt- oder innenpolitischer Bühne, im Kampf gegen Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung, im täglichen Umgang mit den Menschen um uns herum.
Bibelstellen zur Andacht:
Mt 7,14 - 1Jes 11,6 - 1

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