Das Rad der Zeit

Erwachsen werden...

Mit 18 dachte ich: „Endlich erwachsen“, und das obwohl ich noch nicht mal Abi hatte, geschweige denn einen Plan von der Zukunft. Mittlerweile bin ich 27 und habe irgendwie das Gefühl, doch noch nicht richtig angekommen zu sein in der Erwachsenenwelt. Ich fühle mich manchmal eher wie …. 18. Und das schlimme ist: Ich mag das Gefühl! Meine beste Freundin dagegen hat schon vor zwei Jahren geheiratet, letztes Jahr eine andere gute Freundin. Die wird übrigens zum ersten Mal Mutter.
Und damit ist die Kettenreaktion nicht mehr aufzuhalten: Jetzt kaufen sie sich ein Haus und werden dort ihren Traum von einer Familie leben. Und ich stehe daneben und möchte am liebsten ganz laut „STOP“ rufen. Nicht falsch verstehen, ich freue mich MEGA für sie, aber mir geht das alles zu schnell. Und um mich herum sind scheinbar alle verheiratet, verlobt oder kriegen das erste Kind. Hatten wir nicht gestern erst unseren ersten Tag an der Uni? Kann mal jemand die Zeit anhalten! Ich klage meiner verheirateten Freundin mit Baby und bald einem Haus mein Leid und stelle mich auf einen Antwortsatz nach dem Motto „Ja, halt dich mal besser ran mit Mann, Kind und Eigenheim.“ ein.
Aber sie sagt einfach: „Mach dich locker, meine Liebe! Keiner zwingt dich zu einem Leben, das du gar nicht willst. Genieß die Zeit. Es ist dein Leben. Sei 18 solange es geht. Du bist doch erst 27.“ „Wow“, denke ich. „Wenn eine verheiratete Frau noch so coole Sprüche machen kann, ist es wohl doch nicht so schlimm, erwachsen zu werden.“