Am Strand...

"Du stellst meine Füße auf weiten Raum"

In diesem Sommer mach ich nur verrückte Tagestouren. Neulich zum Beispiel mit den Mädels nach Holland: einfach einen ganzen Tag am Strand. Kirsten hat die Karre von ihrem Freund geliehen und schon morgens um zehn saßen wir in so ´nem Beach-Club. Sonne, Wind, Frühstücksbuffet… herrlich. Dann sind wir raus und erst mal am Strand lang spaziert. Ich liebe das, wenn man so weit gucken kann.
Im Sand, vor unseren Füßen, lauter Fußspuren. Und alle paar Meter hat irgendjemand was geschrieben: „Tobi war hier“ und dazu ein paar extra tiefe Fußabrücke. „Mark und Birthe“ in einem riesigen Herz. Dann ein ganzer Satz: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“, darunter noch „Psalm 31“. Verrückt. Ein Bibelzitat am Strand. „Guck mal, das waren bestimmt Mark und Birthe“, sagt Kirsten auf einmal. Da waren Fußspuren von einem Pärchen, ganz eng beieinander. Wir gucken weiter: Da vorn hat wohl einer was gesucht. Der ist kreuz und quer gegangen. Wir machen uns einen Spaß draus: Eine geht vor und die andern versuchen, genau in den Fußspuren zu laufen. Aber das geht gar nicht, man kommt sofort ins Stolpern. Wir lachen.
Später gucke ich allein aufs Meer und denke nach. „Gott, du stellst meine Füße auf weiten Raum“. Ein toller Satz. Das gibt mir ein Gefühl von Freiheit. Und wer weiß, wo es nach den Ferien hingeht. Ob allein oder zu zweit… Jedenfalls werde ich meinen eigenen Weg machen.